Wohnmobil-Touren – Urlaub in Polen
Sind Sie auch im Reisefieber? Sie können sich die kurzen, dunklen Wintertage damit vertreiben, dass Sie Ihren Urlaub mit dem Wohnmobil für das nächste Jahr planen. Unser heutiger Tipp lautet: Wie wäre es mit Polen? Das Nachbarland bietet viele reizvolle Orte, leckeres Essen und zahlreiche tolle Stellplätze für Wohnmobil oder Wohnwagen.
Darum nach Polen
Ist Ihr Reisebudget überschaubar, sind Sie in Polen mit dem Wohnmobil besser aufgehoben als in manchen anderen Nachbarländern: Es gibt hier noch nicht den Euro. Das bedeutet zwar, dass Sie Zloty eintauschen müssen, aber viele Dinge wie Lebensmittel, Haushaltswaren oder Restaurantbesuche sind hier günstiger als in Deutschland. Je nachdem, wo der Stellplatz liegt und wie beliebt er ist, zahlen Sie umgerechnet unter vier oder bis zu etwa zehn Euro pro Nacht.
Abgesehen davon bietet Polen eine wahnsinnig abwechslungsreiche Landschaft und damit etwas für jeden Geschmack: Von geschichtsträchtigen Orten über trubelige Touristenmagneten an der Ostseeküste bis hin zum stillen Frieden kaum berührter Natur ist hier alles zu finden.
Die schönsten Ausflugsziele und Stellplätze in Polen
Polen ist ein Land mit vielen unterschiedlichen Gegenden. Entsprechend lässt sich auch die passende Umgebung für jeden Geschmack für den Urlaub hier finden. Alternativ können Sie natürlich auch mit dem Wohnmobil eine Rundreise machen und alles erleben.
Städte: Danzig, Krakau, Warschau, Breslau
Obwohl Danzig (bzw. Gdańsk) im Zweiten Weltkrieg fast vollkommen zerstört worden ist, wurde es möglichst originalgetreu wiederaufgebaut, sodass es seine reizende Altstadt mit den Bernsteingeschäften auch heute noch hat. Die Häuser am Wasser sorgen wie in jeder Hafenstadt für eine ganz eigene Atmosphäre, und der altertümliche Kran über dem Hafen ist besonders sehenswert. Campingplätze in der näheren Umgebung sind beispielsweise diese:
https://osrodekprzywydmach.pl/de/camper-park/
https://www.park45.pl/en-index.php
Warschau, die Hauptstadt Polens, verbindet wie kaum eine andere Stadt Vergangenheit und Zukunft. Hier stehen Wolkenkratzer in nicht allzu großer Entfernung von der originalgetreu wieder aufgebauten Altstadt, hier treffen moderne Wirtschaft und Zukunftstechnologien auf Traditionen und Gedenkstätten. Ein Königsschloss und wunderbare alte Straßen mit Villen, in denen früher der Adel residierte, laden zum Entdecken und Bewundern ein. Mehrere große und bezaubernd schön angelegte Parks laden zum Entspannen ein, und das Nachtleben lässt nicht zu wünschen übrig. Den Wohnwagen können Sie zum Beispiel hier lassen. Es gibt auch einige weitere Campingplätze, allerdings sind deren Websites häufig in der Landessprache gehalten – hier müssten Sie also für Informationen anrufen.
Die Altstadt Krakaus, weitestgehend erhalten im Krieg, zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Hier finden Sie fantastische Beispiele für die Baukunst aus Gotik, Barock und Renaissance. Die Stadt umfasst ein Königsschloss, mehr als 100 Klöster und Kirchen, den Błonia-Park, der bereits seit dem Mittelalter existiert, und knapp 30 Museen, die zu den landesbesten zählen. Auf dem Königsweg, der durch die Altstadt führt, erkunden Sie diese herrliche Stadt wie schon so viele Leute vor Ihnen. Hier ist die Auswahl an Campingplätzen etwas kleiner, aber fündig werden Sie beispielsweise hier:
http://www.clepardia.com.pl/index.php
Breslau ist für viele Menschen die schönste Stadt Polens. Das mag an den mehr als 100 Brücken, liegen, die in die Altstadt führen, oder an der Altstadt selbst, die ein buntes Durcheinander der verschiedensten Epochen ist. Es gibt mehrere wunderschöne Spazierwege durch die Stadt und auch eine herrliche Radtour durch ihre Grüngürtel. Einen Wohnwagenstellplatz finden Sie zum Beispiel hier.
Auschwitz
Das staatliche Museum Auschwitz-Birkenau gehört mit Sicherheit nicht zu den schönsten Zielen für einen Urlaub in Polen, aber doch zu den wichtigsten und eindrücklichsten. Die Gedenkstätte im ehemaligen Konzentrationslager erinnert an die grausame Vergangenheit und ist eine dringende Mahnung vor einer Wiederholung der Geschichte. Hierher können Sie einen Abstecher aus dem nicht weit entfernten Krakau machen.
Leba
Jetzt wird es tatsächlich wieder schön: Die Ostseeküste Polens hat viel zu bieten. Vor allem die Stadt Leba zieht nicht umsonst viele Urlauber an: Die Sanddünen hier werden mehr als 40 Meter hoch und gemahnen an eine Wüste. Im Urlaub mit dem Wohnmobil oder dem Wohnwagen haben Sie hier die Qual der Wahl, denn die Landschaft lädt zum Campen ein, und es gibt eine ganze Reihe von möglichen Stellplätzen, unter anderem diese:
http://www.filarowka.pl/index_ge.htm
Die Masuren
Als Gott die Erde erschuf, heißt es, hatte er noch Wasser übrig, und das goss er über den Masuren aus. Und genau so muss man sich die Landschaft hier vorstellen: Unzählige Seen, große wie kleine, liegen nebeneinander. Die Landschaft bietet dem Auge eine wohltuende Weite, Flüsse und Seen wechseln sich mit Wäldern und Feldern ab. Haben Sie im Urlaub in Polen wenig Lust auf von Touristen viel frequentierte Großstädte, sind Sie hier genau richtig. Die weiten Landschaften erlauben gemütliche Wanderungen, ausdauerndes Radfahren und natürlich Baden sowie Kanu- und Segeltouren auf den vielen unterschiedlichen Seen.
In der geschichtsträchtigen Stadt Alleinstein erfahren Sie mehr über die herrliche Gegend: Hier befindet sich unter anderem das Museum, das die Geschichte des Landes und speziell der Region erzählt. Außerdem können Sie ein Barockschloss in Drogosze besuchen und die wunderschöne Basilika in Święta Lipka.
Die Gegend verfügt über ziemlich viele Campingplätze – der weite Himmel lädt auch einfach ein zu dieser Art von Urlaub in Polen. Entsprechend finden Sie viele Möglichkeiten, das Wohnmobil abzustellen. Vielleicht möchten Sie auch See-Hopping betreiben und sich langsam mit dem Wohnwagen durch die herrliche Landschaft arbeiten? Unter anderem eignen sich diese drei Campingplätze gut dafür:
http://camping-rydzewo.pl/home,2,de.html
https://www.facebook.com/siedlisko.rozynsk.campingmazury/
http://www.campingecho.pl/?willkommen
Allerdings ist dies nur eine kleine Auswahl des Angebots. Die Plätze haben sehr gute Bewertungen bekommen, aber die meisten anderen stehen ihnen in nichts nach. Sollte hier also alles belegt sein, versuchen Sie es ruhig auch bei den anderen Plätzen.
Das Bieszczady Gebirge
Im tiefsten südöstlichen Zipfel des Landes wartet das Bieszczady Gebirge mit atemberaubenden Ausblicken und herrlichen Wanderwegen. In diesem Nationalpark treffen Sie auf nicht so viele andere Touristen, ist er doch ziemlich abgelegen. Die grünen Bergkuppen erlauben das freie Durchatmen. Auch hier finden Sie diverse Campingplätze, allerdings haben viele von ihnen keine Website oder aber nur eine für Interessenten, die der polnischen Sprache mächtig sind. Allerdings lässt sich jeweils relativ einfach eine Telefonnummer herausfinden, und so können Sie die erforderlichen Informationen dennoch einholen. Auch die hiesigen Plätze sind bei den bisherigen Besuchern überwiegend sehr gut angekommen. Ein Beispiel (auf Englisch) sehen Sie hier.
Der Białowieża-Nationalpark
Dieser Nationalpark liegt im letzten verbliebenen europäischen Tiefland-Dschungel, der sich sowohl über polnisches wie auch über weißrussisches Gebiet erstreckt. Wer sich der Natur einmal ganz nahe fühlen möchte, hat hier im Urlaub einmal die Gelegenheit dazu. In den undurchdringlichen Wäldern leben selbst heute noch wilde Wisente. Es gibt einmalig schöne Wanderwege hier, auf denen Sie die Urtümlichkeit der Gegend erleben können. Diese sind allerdings streng gekennzeichnet und Sie sollten auch nicht von ihnen abweichen: Das unbeschreiblich schöne Stück ganz unberührter Natur gilt es zu bewahren. Es gibt mehrere Campingplätze und auch Stellplätze für Wohnwagen und Wohnmobile hier, allerdings nur mit polnischer oder ganz ohne Website. Das sollte Sie aber vom Anrufen nicht abhalten!
Haben Sie in Ihrem Urlaub Polen von den lebhaften Surferstränden nördlich von Danzig bis in die urwüchsigen Weiten des Urwalds durchstreift, werden Sie den Zauber dieses Landes verstehen. Es berührt Geist und Seele – und das Wohnmobil ist die perfekte Weise, es ganz nah kennenzulernen. Wette, dass Sie diesen Urlaub nicht so schnell vergessen werden? Ein weiterer Besuch lohnt sich allemal!
Besonderheiten
In Polen gibt es für bestimmte Streckennetze Mautgebühren. Sie sind je nach Fahrzeuggewicht und Schadstoffklasse unterschiedlich hoch. Jedes Fahrzeug mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen ist mautpflichtig. Auf dieser Seite finden Sie mehr Informationen und auch einen Mautrechner, mit dem Sie errechnen lassen können, welche Kosten bei der geplanten Strecke auf Sie zukommen werden. Die Maut wird während der Fahrt über die ViaToll-Box errechnet, die Sie gegen eine Kaution ausleihen und nach Anleitung im Wagen befestigen. Manche Straßen sind in privater Hand; auch auf ihnen werden Zollgebühren erhoben. Diese werden nicht über die Box, sondern separat an Mauthäuschen abgerechnet, und sie sind auch von den Fahrern kleinerer Fahrzeuge zu entrichten. Es sind allerdings längst nicht alle Straßen in Polen mautpflichtig.
Insgesamt sollten Sie in Polen immer vorausschauend und vorsichtig fahren, die Straßen sind teilweise arg mitgenommen. Schlaglöcher und Spurrinnen stellen die Reifen auf die Probe, und mit einem zu hohen Tempo über die immer wieder auftreten Bodenwellen zu fahren, ist auch nicht gut für den Wohnwagen. Auch sind viele der kleineren Straßen schmaler und durch Büsche und Bäume an den Seiten für viele große Wohnmobile nur schwer befahrbar.
Gewöhnen Sie sich daran, auch tagsüber das Abblendlicht einzuschalten: In Polen herrscht Lichtpflicht.
Verzichten Sie grundsätzlich lieber auf’s Fahrerbier: Die in Polen festgelegte 0,2-Promille-Grenze ist sehr schnell überschritten, und dann wird es teuer.
In Polen ist das Wildcampen offiziell verboten. Inoffiziell allerdings wird diese Regelung nicht eben streng durchgesetzt: Sie werden wahrscheinlich an hübschen Seeufern immer mal wieder auf polnische Camper treffen, die es sich samt aufgebautem Vorzelt in größerer Runde bequem machen. Allerdings sollten Sie aufpassen, wo Sie bleiben: Werden Sie zum Beispiel in einem Nationalpark erwischt, kann die Strafe bei umgerechnet 120 Euro liegen. Sicherer ist es allemal, auf den öffentlichen Stellplätzen zu bleiben. Diese sind auch bewacht, sodass Sie sich um Ihren Wohnwagen keine Sorgen machen müssen, wenn Sie zu einem Tagesausflug aufbrechen.