Nachhaltiges Reisen mit Wohnwagen & Wohnmobil
Ist nachhaltiges Reisen überhaupt möglich, wenn du mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil unterwegs bist? Schließlich bist du dann ja viel auf den Straßen unterwegs und erzeugst auf diese Weise eine Menge Abgase. Dennoch spricht vielen für den Campingurlaub im Reisemobil, auch und gerade, wenn die Umwelt dir am Herzen liegt. Du solltest dafür nur einige Dinge beachten.
Wie steht es um die Umweltverträglichkeit verschiedener Reisearten?
Wenn du in ein Flugzeug steigst und im Zielland in einem Hotel bleibst, weißt du sicherlich, dass nachhaltiges Reisen anders aussieht. Der CO2-Verbrauch bei Flugreisen ist hoch, und im Hotel sind diverse Abläufe alles andere als umweltfreundlich:
- Der Energieverbrauch in Hotels ist hoch.
- Wegen der Buffets fallen grundsätzlich unnötige Lebensmittelabfälle an.
- Wegen der vielen Wäschen von Bettzeug und Handtüchern ist der Wasserverbrauch sehr hoch.
Bei der Anreise mit dem Auto produzierst du ebenfalls Abgase. Eine bessere Umweltbilanz haben Züge, allerdings bist du dann vor Ort weniger mobil und kannst nur relativ wenig Gepäck mitnehmen. Gleiches gilt, wenn du eine Radwanderung machst: Hier musst du mit so wenig Gepäck wie möglich auskommen. Bei Radwanderungen, bei denen du im Zelt auf Campingplätzen übernachtest, handelt es sich tatsächlich um sehr nachhaltiges Reisen. Allerdings eignet sich diese Form von Urlaub nicht für jedermann, und du kommst auch nicht besonders weit herum.
Wasser und Strom: So wird aus Camping nachhaltiges Reisen
Wenn du schon häufiger mit dem Wohnmobil oder dem Wohnwagen unterwegs warst, hast du beim Packen sicher schon eine gewisse Routine entwickelt: Was war überflüssig, wovon hättest du mehr gebraucht? Es lohnt sich, wenn du dir hier Notizen machst. Je effektiver du packst, desto weniger musst du letzten Endes mitnehmen. Und je leichter dein Wohnmobil ist, desto weniger Sprit verbrauchst du auf dem Weg.
Dank der begrenzten Kapazitäten des Wassertanks gehst du sparsam mit dem kostbaren Nass um. Kleidung muss vielleicht nicht immer sofort gewaschen werden, sondern kann auch ein paar Stunden auslüften. Auf dem Campingplatz nutzt du sicherlich die sanitären Anlagen zum Duschen und Spülen. Aber auch hier verbrauchst du vergleichsweise wenig Wasser: Öffentliche Duschen laden nicht gerade zum stundenlangen Verweilen ein.
Auch in Sachen Strom erzieht Camping zu Sparsamkeit. Du solltest in deinem Wohnwagen oder Wohnmobil Energiesparlampen benutzen, die den Stromverbrauch deutlich reduzieren. Gut ist es auch, wenn du über Solaranlagen selbst etwas Strom erzeugst. Es muss nicht immer gleich die fest auf dem Dach installierte Anlage sein; es gibt auch portable Anlagen, die du auf dem Platz aufstellen kannst.
Dein Wohnwagen oder Wohnmobil sollte gut gedämmt sein. So kannst du die Notwendigkeit für Heizung oder Klimaanlage auf ein Minimum herunterschrauben. Grundsätzlich gilt: Stell beides nur ein, wenn es nötig ist, und halte dabei Fenster und Türen geschlossen.
So kaufst du möglichst nachhaltig ein
Wenn du selbst kochst, musst du nur kaufen, was du für sich und deine Mitfahrer brauchst. Du kannst vor Ort auf Wochenmärkten, in Hofläden oder in Biomärkten einkaufen gehen. Wenn du regionale und saisonale Lebensmittel kaufst, bringt das gleich mehrere Vorteile mit sich: Die Sachen sind relativ günstig, du unterstützt die Produzenten vor Ort und vergrößerst deinen CO2-Fußabdruck nicht, weil keine langen Lieferwege nötig waren. Schön ist, dass die frischen Lebensmittel außerdem sehr gut schmecken.
Es gibt ökologische Campingplätze
Wenn du sicher sein willst, dass der Campingplatz, auf dem du bleiben möchtest, möglichst nachhaltig agiert, kannst du gezielt nach ökologischen Plätzen suchen. Sie arbeiten zum Beispiel mit
- Strom aus Erneuerbaren Energien
- biologisch abbaubaren Reinigungsmitteln
- Recycling
- energiesparenden Technologien
- Bio-Lebensmitteln aus der Umgebung
Mit ein bisschen Recherche findest du sicher einige spannende Plätze, die nicht nur deinen Vorstellungen von Umweltschutz entsprechen, sondern auch landschaftlich reizvoll sind.
Der Blick auf die Abgasnorm
Wenn du dir für nachhaltiges Reisen ein Wohnmobil ausleihen oder neu kaufen möchtest, solltest du der Umwelt zuliebe auf möglichst moderne Modelle setzen. Frage den Händler ruhig gezielt nach Modellen mit der Abgasnorm Euro 5 oder Euro 6. Diese verschmutzen die Luft weniger als Fahrzeuge mit älteren Normen.
Fazit: Achtsames Leben ist auch im Wohnmobil möglich
Wenn du im Alltag schon darauf achtest, der Umwelt möglichst wenig zu schaden, musst du eigentlich dein Verhalten nur auf die Urlaubssituation übertragen: Sparsamkeit bei Strom und Wasser sowie ein sorgsamer Umgang mit Lebensmitteln sind für nachhaltiges Reisen unabdingbar. Du kannst durch Solarstrom, eine gute Dämmung und die Auswahl der passenden Campingplätze insgesamt die Umweltbilanz deines Urlaubs noch verbessern. So bist du ganz ohne schlechtes Gewissen auf Tour.