Du liebst Dein Wohnmobil? Wohnmobildach schützen
Hoch hinauf – aber sicher
Wenn du das Wohnmobil über den Winter nicht nutzt, ist es wichtig, dass du es sorgfältig auf die kalten Monate vorbereitest. Hast du eine Garage oder einen Carport für dein Reisemobil zur Verfügung, ist das Dach gut vor Witterungseinflüssen geschützt. Allerdings ist nicht jeder in dieser glücklichen Position. Doch es gibt Strategien, mit denen sich auch die Dächer von Wohnmobilen schützen lassen, die im Freien überwintern.
Dach schützen beim Wohnmobil – warum ist das wichtig?
Das Dach ist das ganze Jahr über den verschiedensten Witterungsbedingungen ausgesetzt: Regen und Hagel setzen ihm zu, die Sonne knallt darauf und Steinchen oder Äste hinterlassen winzige Spuren. Stellst du das Wohnmobil für den Winter ab, ist die UV-Strahlung nicht so hoch wie im Sommer, aber durch das Stillstehen kann der Schmutz sich so richtig festfressen. Hinzu kommt, dass Regen, Schnee und Eis dem Dach und vor allem den Dichtungen an der Dachluke zusetzen.
Allerdings haben wohl nur wenige Wohnmobilbesitzer Lust, alle paar Wochen nach draußen zu gehen und das Dach in der Kälte von Schnee, Blättern oder Nadeln und Dreck zu befreien. Entsprechend solltest du dir eine andere Strategie überlegen, mit der du dein Wohnmobildach schützt. Andernfalls könnte es sein, dass du den Schmutz nach dem Winter nicht mehr vom Dach entfernen kannst: Gerade bei modernen GfK-Dächern kommt es durch UV-Strahlung im Laufe der Zeit zur Bildung winziger Poren. Das Ergebnis nach einem langen Winter, in dem der Schmutz auf dem Dach nicht entfernt wurde, ist ein Grau- oder Braunschleier, den du nicht mehr loswirst.
Planvoller Schutz
Die naheliegendste Lösung für den Schutz des Wohnmobildaches ist eine Plane, die darüber gezogen wird: Sie hält Feuchtigkeit und Schmutz ab und kann bei Bedarf einfach entfernt werden. Allerdings gibt es auch hier Punkte, die du beachten solltest, damit die Maßnahme nicht das Gegenteil bewirkt.
Wichtig ist vor allem, dass du das Dach gründlich säuberst, ehe du eine Plane darüber ziehst: Entferne alle Blätter und anderen kleinen Gegenstände, die sich hier angesammelt haben, und reinige das Dach gründlich. Dann pflegst du mit Glycerin oder Talkum die Dichtungen an der Dachluke.
Bitte Abstand halten
Benutzt du eine Plane aus dem Baumarkt, um dein Wohnmobil im Winter abzudecken, solltest du darauf achten, dass die Luft darunter zirkulieren kann. Andernfalls bildet sich Kondenswasser, und das kann dank der Plane nirgends hin. Also steht es über Wochen hinweg auf dem Dach und schädigt die Dichtungen der Dachluke. Achte also auf genügend Abstandhalter, wenn du die Plane über das Wohnmobil ziehst. Ein zweiter Punkt ist, dass du sie sehr sorgfältig befestigen solltest. Reißt sich ein Teil der Plane in einem Wintersturm los, wird er vom Wind kräftig gegen das Wohnmobil gepeitscht und kann so Schäden anrichten.
Hauptsache atmungsaktiv
Eine etwas kostenintensivere Alternative zur Baumarktplane ist die maßgeschneiderte Haube für dein Wohnmobil. Sie besteht aus einem atmungsaktiven, wasserdichten Material. Das bedeutet, dass kein Wasser von außen (bzw. oben) an das Dach herankommt. Kondenswasser, das sich darunter bildet, kann jedoch entweichen. Auf diese Weise ist das Wohnmobildach also wirkungsvoll vor Schmutz und auch vor Nässe geschützt.
… oder doch versiegeln?
Manche Reisemobilbesitzer schwören auf die Versiegelung, die das Gefährt vor Schmutz und Wasser schützt. Diese kann im Winter tatsächlich hilfreich sein. Aber welche Versiegelung ist am wirkungsvollsten? Schließlich gibt es mehrere Angebote in diesem Bereich.
Natürlich, aber vergänglich: Wachs
Lässt du dein Wohnmobil direkt vor der Winterpause mit einem Spezialwachs versiegeln, ist es über den Winter recht gut geschützt. Das Wachs legt sich als hauchdünne Schicht über den Lack, füllt kleine Unebenheiten aus und sorgt dafür, dass sich Schmutz nicht so stark festsetzen kann wie ohne die schützende Hülle. Allerdings hält Wachs nicht allzu lange Witterung und Wäschen stand: Du solltest es rund alle sechs Monate erneuern lassen. Für die kurzen, dunklen Wintermonate leistet es also schon einmal gute Dienste.
Schimmernd und flüchtig: die Nano-Versiegelung
Die sogenannte Nano-Versiegelung weist ebenso wie die aus Wachs Wasser und Schmutz ab. Dank ihr dauert das Waschen des Reisemobils nur kurz, da Dreck jeder Art sich deutlich leichter entfernen lässt. Zudem zeigt das Fahrzeug einen tollen Glanz. Manche Anbieter erwähnen eine Wirkungsdauer von zwei bis drei Jahren, aber die meisten Nutzer geben an, dass sie die Versiegelung nach rund einem Jahr erneuern müssen, weil die Wirkung nachlässt. Auch die Nano-Versiegelung kann also über den Winter halten und dafür sorgen, dass sich der Schmutz auf dem Wohnmobildach nicht festsetzt.
Bombenfest und lang anhaltend: die Keramik-Versiegelung
Möchtest du die Außenhülle und speziell das Dach deines Reisemobils für lange Zeit geschützt wissen, kannst du es mit einer Keramik-Versiegelung überziehen lassen. Anders als die anderen Versiegelungen verbindet sie sich auf molekularer Ebene mit dem Lack, wird also eins mit ihm. Wasser perlt an ihr ab, und Dreck und Schmutz aller Art lassen sich problemlos entfernen. Je nachdem, wer die Versiegelung anbringt, kann die Garantie bis zu fünf Jahre umfassen, manchmal hält die Versiegelung auch länger. Über den Winter wäre dein Wohnmobil damit aber gut geschützt – und über die nächsten auch.
Allerdings gibt es bei der Keramik-Versiegelung auch mehrere Nachteile. Zunächst einmal ist sie nicht ganz günstig: Für viele Mobile liegen die Kosten bei mindestens 2.000 Euro. Zudem ist sie nicht geeignet für PVC, Polyethylen und Polypropylen, also solltest du einen Blick in deine Unterlagen werfen und herausfinden, ob die Versiegelung für dich überhaupt infrage kommt. Auch dauert es einige Tage, bis der Schutz wirkt: Die Versiegelung muss nach dem Auftragen noch zwei bis drei Tage aushärten.
Das gilt grundsätzlich beim Schutz des Daches
Steht dein Reisemobil im Winter draußen und ist nicht mit einer Plane abgedeckt, solltest du es so platzieren, dass das Dach leicht geneigt ist (etwa mit zwei Rädern ein bisschen erhöht). Auf diese Weise kann Regen und Tauwasser von Eis und Schnee direkt abfließen und steht nicht auf dem Dach: Jedes Wohnmobildach, egal, wie neu das Gefährt noch ist, hat nämlich kleine Unebenheiten. Und diese werden im Laufe der Jahre ausgeprägter. Steht das Reisemobil gerade auf einem ganz ebenen Grund, sammelt sich das Wasser in diesen Dellen und Unebenheiten und friert hier auch fest, was das Material weiter schädigt. Da du dein Wohnmobil ja im Winter sowieso alle paar Wochen geringfügig umparken solltest, kannst du es dann ja immer ganz leicht zur anderen Seite kippen.
Wichtig ist auch, dass du große Schneemassen ab und zu beseitigst: Das schiere Gewicht von hohem Schnee tut dem Dach nicht gut. Ob du das durch Körpereinsatz machst und das Dach mit Leiter und Besen vom Schnee befreist oder ob du hin und wieder die Heizung im Reisemobil anstellst, bleibt dir überlassen. Das gilt auch, wenn du das Wohnmobildach mit einer Plane abgedeckt hast – das Gewicht lastet ja trotzdem auf dem Dach.
Fazit: Individuelle Lösungen zum Schützen des Reisemobildachs
Zählst du nicht zu den Glücklichen, die ihr Wohnmobil im Winter in einer Garage oder einem Carport unterbringen können, solltest du Maßnahmen ergreifen, um das Dach vor Feuchtigkeit und Dreck zu schützen. Dafür kannst du eine Plane benutzen, falls sie atmungsaktiv ist oder sorgfältig, aber mit Abstand zur Luftzirkulation befestigt werden kann. Alternativ lohnt sich eine Wachs-, Nano- oder Keramikversiegelung. Diese halten verschieden lange, sind aber Wasser abweisend und sorgen dafür, dass sich das Reisemobil leichter von Schmutz aller Art reinigen lässt. Zudem sollte Wasser vom Dach des Wohnmobils ablaufen können, und es ist wichtig, dass nicht zu viel Schnee auf dem Dach lastet. Es ist unumgänglich, dass du das Reisemobil auch im Winter in regelmäßigen Abständen kontrollierst.